martes, 19 de marzo de 2019

VIERTE GESCHICHTE Prinz und Prinzessin (Albrecht Leonhardt)

Deutsches Rotes Kreuz


Die Schneekönigin
Ein Märchen in sieben Geschichten

von Hans Christian Andersen


VIERTE GESCHICHTE
Prinz und Prinzessin

» ... Aber nun hat er ... gewiss über der Prinzessin vergessen!« 
»Wohnt er bei einer Prinzessin?«, ...
 »Ich werde erzählen, so gut ich kann; aber schlecht wird es auf jeden Fall.« Und dann erzählte sie, was sie wusste.
»In dem Königreich, in dem wir jetzt sitzen, wohnt eine Prinzessin, die ungeheuer klug ist; aber sie hat auch alle Zeitungen gelesen, die es in der Welt gibt, und sie wieder vergessen, so klug ist sie. Neulich sitzt sie auf dem Thron, und das ist gar nicht mal so lustig, sagt man; da fängt sie an, ein Lied zu summen, es war gerade dieses: ›Warum sollte ich nicht heiraten?‹ Richtig, da ist etwas dran, sagt sie, und dann wollte sie sich verheiraten, aber sie wollte einen Mann haben, der zu antworten verstand, wenn man zu ihm sprach, einen, der nicht dastand und nur vornehm aussah, denn das ist so langweilig. Nun ließ sie alle Hofdamen zusammentrommeln, und als sie hörten, was die Prinzessin wollte, wurden sie sehr vergnügt. ›Das gefällt uns‹, sagten sie, ›an so etwas haben wir letzthin auch gedacht!‹ – ... kannst mir glauben, dass jedes Wort wahr ist, das ich sage«, ... »Ich habe eine ... Liebste, die frei auf dem Schloss umhergeht, und sie hat mir alles erzählt!« 
»Die Zeitungen erschienen sogleich mit einem Rand von Herzen und dem Namenszug der Prinzessin; man konnte da lesen, dass es jedem jungen Mann, der gut aussah, freistehe, auf das Schloss zu kommen und mit der Prinzessin zu sprechen; und den, der so sprach, dass man hören konnte, er sei dort wie zu Hause, und der am besten redete, den wollte die Prinzessin zum Mann nehmen. – Jaja, ... kannst mir glauben, es ist so gewiss, wie ich hier sitze; die Leute strömten herbei, es war ein Gedränge und ein Laufen, aber es glückte nicht, weder am ersten noch am zweiten Tage. Sie konnten alle gut reden, solange sie draußen auf der Straße waren. Aber wenn sie zum Schlosstor hereinkamen und die Garde in Silber sahen und auf den Treppen die Lakaien in Gold und die großen, erleuchteten Säle, dann wurden sie verwirrt; und standen sie vor dem Thron, auf dem die Prinzessin saß, dann wussten sie nichts zu sagen als das letzte Wort, das sie gesprochen hatte, und das noch einmal zu hören, dazu hatte sie keine Lust. Es war, als ob die Leute da drinnen Schnupftabak auf den Bauch bekommen hätten und in Erstarrung gefallen wären, bis sie wieder auf die Straße hinauskamen, ja, dann konnten sie reden. Es stand eine Schlange vom Stadttor bis zum Schloss hin. Sie wurden hungrig und durstig, aber im Schloss bekamen sie nicht einmal ein Glas lauwarmes Wasser. Wohl hatten einige der Klügsten Butterbrote mitgenommen, aber sie teilten nicht mit ihrem Nachbarn; sie dachten so: Lass ihn nur hungrig aussehen, dann nimmt die Prinzessin ihn nicht!«
»Aber ... Wann kommt er? War er unter den vielen?«
»Gib Zeit, gib Zeit! Nun sind wir gleich bei ihm! Es war am dritten Tag, da kam eine kleine Person, ohne Pferd oder Wagen, ganz keck direkt aufs Schloss zumarschiert. Seine Augen glänzten, er hatte schönes, langes Haar, aber sonst ärmliche Kleider.«
»Er hatte einen kleinen Ranzen auf dem Rücken.«
»... Aber das weiß ich von meiner Liebsten: Als er durch das Schlosstor kam und die Leibgarde in Silber und auf den Treppen die Lakaien in Gold sah, wurde er nicht im Geringsten verzagt, er nickte und sagte zu ihnen: ›Es muss langweilig sein, auf der Treppe zu stehen, ich geh lieber hinein!‹ Dort erstrahlten die Säle im Licht; Geheimräte und Exzellenzen gingen auf bloßen Füßen und trugen Goldschüsseln; es konnte einem wohl feierlich zumute werden! Seine Stiefel knarrten schrecklich laut, aber ihm wurde doch nicht bange.«
»Ja, geknarrt haben sie, und keck ging er gerade auf die Prinzessin zu, die auf einer Perle saß, so groß wie ein Spinnrad. Und alle Hofdamen mit ihren Mädchen und den Mädchen ihrer Mädchen, und alle Kavaliere mit ihren Dienern und den Dienern ihrer Diener, die sich Burschen halten, standen ringsumher aufgestellt; und je näher sie der Tür standen, desto stolzer sahen sie aus. Des Dieners Dieners Bursche, der immer in Pantoffeln geht, darf man fast nicht anschauen, so stolz steht er in der Tür!«
»Das muss gräulich sein. Und er hat die Prinzessin trotzdem bekommen?«
»Er soll ebenso gut gesprochen haben, wie ich spreche, wenn ich ...sprache spreche, das weiß ich von meiner ... Liebsten. Er war unbefangen und reizend; er war gar nicht gekommen, um zu freien, er war nur gekommen, um die Klugheit der Prinzessin zu erproben, und die fand er gut, und sie wiederum fand ihn gut!«
– Oh, willst du mich nicht auf das Schloss führen?« 
»Ja, das ist leicht gesagt«,  »Aber wie machen wir das? Ich werde darüber mit meiner ... Liebsten reden; sie kann uns wohl raten. Denn das muss ich dir sagen: ... bekommt nie Erlaubnis, richtig hineinzukommen.«
» ... dass ... hier ..., kommt er gleich heraus ... !«
»Erwarte mich dort am Zaun«, sagte ..., ... und ... davon.
Erst als es dunkler Abend war, kam ... wieder zurück.  Und hier ist ein Brötchen für ..., das nahm sie in der Küche, dort ist Brot genug, ... – Es ist nicht möglich, dass ... ins Schloss hineinkommen kannst, ...; die Garde in Silber und die Lakaien in Gold würden es nicht zulassen; aber ..., ... wirst schon hinkommen. Meine Liebste weiß eine kleine Hintertreppe, die zum Schlafgemach führt, und sie weiß, wo sie den Schlüssel finden kann!« 
Und sie gingen in den Garten hinein, in die große Allee, wo ein Blatt nach dem andern abfiel, und als auf dem Schloss die Lichter erloschen, eines nach dem andern, führte ...  zu einer Hintertür, die angelehnt war.
Jetzt waren sie auf der Treppe. Auf einem Schrank brannte eine kleine Lampe; mitten auf dem Fußboden stand ... 
»... – Wollen Sie die Lampe nehmen, dann werde ich vorausgehen. Wir gehen hier den geraden Weg, denn da begegnen wir niemand.« »... ist, als käme jemand gerade hinter uns her«, sagte Gerda, und es sauste etwas an ... vorbei; es war wie Schatten an der Wand entlang, Pferde mit flatternden Mähnen und dünnen Beinen, Jägerburschen, Herren und Damen zu Pferd. 
»Das sind nur die Träume!«, .... »Sie kommen und holen die Gedanken der hohen Herrschaft zur Jagd, das ist gut, dann können Sie sie besser im Bett betrachten. Aber falls Sie zu Ehren und Würden gelangen, dass Sie dann ein dankbares Herz zeigen.« ...
Nun kamen sie in den ersten Saal, er war aus rosenrotem Atlas mit künstlichen Blumen an den Wänden; hier sausten schon die Träume an ihnen vorbei, aber sie flogen so schnell, dass ... die hohe Herrschaft nicht zu sehen bekam. Ein Saal war immer prächtiger als der andere; ja, man konnte nur staunen, und nun waren sie im Schlafgemach. Die Decke hier drinnen glich einer großen Palme mit Blättern aus Glas, kostbarem Glas, und mitten auf dem Boden hingen an einem dicken Stängel aus Gold zwei Betten, die jedes wie eine Lilie aussahen; das eine war weiß, in ihm lag die Prinzessin; das andere war rot, und in dem sollte ... suchen. ....bog eines der roten Blätter zur Seite, und da sah sie einen braunen Nacken. – ..., hielt die Lampe zu ihm hin – die Träume sausten zu Pferd wieder in die Stube herein –, er erwachte, drehte den Kopf, und ...
Der Prinz ..., aber jung und schön war er. Und aus dem weißen Lilienbett schaute die Prinzessin heraus und fragte, was denn los sei. ...
»Du Ärmste!«, sagten der Prinz und die Prinzessin, und sie lobten ... und sagten, sie seien ihnen gar nicht böse, aber sie dürften es doch nicht wieder tun, nun sollten sie jedoch eine Belohnung erhalten.
»Wollt ihr frei sein?«, fragte die Prinzessin. »Oder wollt ihr eine feste Anstellung als Hof... haben mit allem, was in der Küche abfällt?« 
Und beide ... verneigten sich und baten um die feste Anstellung, ... 
Und der Prinz stand aus seinem Bett auf und ließ ... darin schlafen, und mehr konnte er nicht tun. ... faltete ... kleinen Hände und dachte: Wie sind Menschen ... doch gut, und dann schloss sie ihre Augen und schlief ganz selig. ...
Am nächsten Tag wurde ... von Kopf bis Fuß in Seide und Samt gekleidet; es wurde ... angeboten, auf dem Schloss zu bleiben und sich gute Tage zu gönnen, aber sie bat nur um einen kleinen Wagen mit einem Pferd davor und um ein Paar kleine Stiefel, dann wollte sie wieder in die weite Welt hinausfahren .... 
Und ... bekam Stiefel und auch einen Muff; ... wurde reizend angekleidet, und als ... fortwollte, hielt vor der Tür eine neue Kutsche aus purem Gold; das Wappen des Prinzen und der Prinzessin leuchtete an ihr wie ein Stern; Kutscher, Diener und Vorreiter, denn Vorreiter waren auch da, saßen da mit Goldkronen auf dem Kopf. Der Prinz und die Prinzessin halfen ... selbst in den Wagen und wünschten ... alles Glück. ...  Inwendig war die Kutsche mit Zuckerbrezeln gefüttert, und im Sitz waren Früchte und Pfeffernüsse. 
»Leb wohl, leb wohl!«, riefen Prinz und Prinzessin, ...
So ging es die erste Meile, ... solange sie den Wagen sehen konnte, der wie der helle Sonnenschein strahlte. 


FÜNFTE GESCHICHTE
Das kleine Räubermädchen 

Sie fuhren durch den dunklen Wald, aber die Kutsche leuchtete wie eine Flamme, die den Räubern in die Augen stach, das konnten sie nicht ertragen. »Das ist Gold, das ist Gold!«, riefen sie, stürzten hervor, hielten die Pferde an, schlugen die kleinen Reiter, den Kutscher und die Diener tot ...



SIEBENTE GESCHICHTE
... was später geschah

Und ..., n, der Wald hatte grüne Knospen, und aus ihm kam herausgeritten auf einem prächtigen Pferd, das ... kannte (es war vor die Goldkutsche gespannt gewesen), ein junges Mädchen mit einer leuchtend roten Mütze auf dem Kopf und Pistolen im Halfter; es war das kleine Räubermädchen, das es satt hatte, zu Hause zu sein, und nun erst gegen Norden wollte und später nach einer anderen Gegend, falls es ihr dort nicht gefiele.
Aber ...  fragte nach dem Prinzen und der Prinzessin. 
»Die sind nach fremden Ländern gereist!«, sagte das Räubermädchen.


Aus dem Dänischen von Albrecht Leonhardt

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