Die
Schneekönigin.
Märchen in sieben Geschichten.
Vierte Geschichte. Prinz und Prinzessin.
In dem Königreiche, in welchem wir hier sitzen, wohnt eine ungeheuer kluge Prinzessin. Eines Tages fiel es dieser ein, sich zu vermählen. Sie wollte jedoch einen Mann haben, der zu antworten verstand, wenn man ihn anredete, einen, der nicht nur dastand und vornehm aussah, denn das ist höchst langweilig. Nun ließ sie alle Hofdamen zusammentrommeln, und als diese ihre Willensmeinung vernahmen, wurden sie sehr froh. „So hab ichs gern!“ rief eine jede, „daran hab’ ich neulich auch schon gedacht!“
Die Zeitungen erschienen sofort mit einem Rande von Herzen und den Namenszügen der Prinzessin. Manniglich konnte darin schwarz auf weiß lesen, daß es einem jeden jungen Manne von hübschem Äußeren frei stände, auf das Schloß zu kommen und mit der Prinzessin zu sprechen, und den, welcher so zu reden verstände, daß er sich trotz des ihn umgebenden Glanzes unbefangen äußerte und zugleich am besten spräche, den wollte die Prinzessin zum Manne nehmen! — Die Leute strömten herzu, da war ein Gedränge und Gelaufe, aber dennoch glückte es niemand, weder den ersten noch den zweiten Tag. Wenn sie draußen auf der Straße waren, konnten alle vortrefflich plaudern, sobald sie aber zum Schloßportale hereintraten und die silberstrotzenden Leibwächter und die Treppen hinauf die Diener in Gold und die großen erleuchteten Säle erblickten, dann wurden sie verwirrt. Standen sie nun vor dem Throne, auf welchem die Prinzessin saß, so vermochten sie nur ihr letztes Wort nachzusprechen, und diese Wiederholung flößte ihr kein Interesse ein. In ganzen Reihen standen sie vom Stadtthore bis zum Schlosse.“
„Wann kam er? Befand er sich unter der Menge?“
„Eile mit Weile! nun sind wir gerade bei ihm! Am dritten Tage kam eine kleine Person, weder mit Pferd, noch mit Wagen, ganz lustig und guter Dinge gerade auf das Schloß hinaufspaziert. Seine Augen blitzten, er hatte prächtiges langes Haar, aber sonst ärmliche Kleider.“
„Er, als er in das Schloßthor hineintrat und die silberstrotzenden Leibwachen und die Treppen hinauf die Diener in Gold erblickte, nicht im Geringsten in Verlegenheit geriet. Er nickte ihnen flüchtig zu und sagte: „Das muß langweilig sein, auf der Treppe zu stehen. Ich gehe lieber hinein!“ Drinnen erglänzten die Säle in hellem Kerzenscheine. Geheimeräte und Exzellenzen gingen auf bloßen Füßen und trugen goldene Gefäße; man konnte wohl beklommen werden. Seine Stiefel knarrten entsetzlich laut, doch schien er sich darüber gar nicht zu beunruhigen.“
„Ja, geknarrt haben sie!“ ... „und munter und guter Dinge ging er gerade zur Prinzessin hinein; dieselbe saß auf einer Perle, die so groß wie ein Spinnrad war. Alle Hofdamen mit ihren Zofen, und den Zofen ihre Zofen, und alle Kavaliere mit ihren Dienern, und den Dienern ihrer Diener, die sich auch einen Burschen hielten, standen ringsherum aufgestellt.“
„Das muß fürchterlich sein!“ „Und er hat die Prinzessin doch bekommen?“
„Ja, er hat sie bekommen,“ ... „da er so gut zu reden verstand.“
„ — O, willst du mich nicht auf dem Schlosse einführen!“
„Ja, das ist leicht gesagt!“ „Aber wie machen wir das? Denn das will ich ... nur sagen, so ein ..., ..., erhält nie Erlaubnis zum Eintritt!“
„Ja, die bekomme ...!“ ... „... kommt er gleich heraus ...!“
„Erwarte mich dort am Zaune!“ erwiderte ..., ... und ... davon.
Es war schon dunkel, als ... zurückkehrte. ... „Es ist für ... unmöglich, in das Schloß zu gelangen, .... Die silberstrotzenden Leibwachen und Diener in Gold würden es nicht gestatten. ..., sollst doch schon hinaufkommen. Ich habe nämlich eine Base, die im Schlosse Kammerjungfer ist, die kennt eine kleine Hintertreppe, die zum Schlafzimmer hinaufführt, und sie weiß, wo sie den Schlüssel holen kann!“
Sie gingen in den Garten hinein, in den großen Baumgang, wo schon ein Blatt nach dem andern abfiel, und als auf dem Schlosse nach und nach die Lichter ausgelöscht wurden, führte ... zu einer Hinterthür, die nur angelehnt war.
Nun waren sie auf der Treppe. Dort brannte eine kleine Lampe auf einem Schranke. Mitten auf dem Fußboden stand ...
„Ich werde vorangehen,“ begann ... „Wir gehen hier den geraden Weg, denn da begegnen wir niemand!“
„... ist, als ob jemand hinter uns kommt!“ ... und es sauste wirklich etwas an ... vorüber. Es war, als ob Schatten über die Wand hin glitten, Pferde mit flatternden Mähnen und schlanken Beinen, Jägerburschen, Herren und Damen zu Pferde.
„Das sind nur Träume!“ ..., „sie kommen und holen die Gedanken der hohen Herrschaft zur Jagd ab.“
Nun traten sie in den ersten Saal hinein; er war mit rosenrotem Atlas behängt und künstliche Blumen zogen sich an allen Wänden hinauf. Hier sausten die Träume schon an ihnen vorüber, flogen aber so schnell, daß ... die hohe Herrschaft nicht zu sehen bekam. Ein Saal war immer prächtiger als der andere; der Anblick der vielen Kostbarkeiten konnte einen förmlich betäuben. Jetzt waren sie in dem Schlafzimmer. Die Decke desselben glich einer großen Palme mit Blättern vom herrlichsten Glase, und mitten auf dem Fußboden hingen an einem dicken Stengel von Gold zwei Betten, deren jedes die Gestalt einer Lilie hatte. Das eine, in welchem die Prinzessin lag, war weiß; das andere war rot, und in diesem sollte ... suchen. ... bog eines der roten Blätter zur Seite und da erblickte ... einen braunen Nacken. Ja, das war Kay! ..., hielt die Lampe, daß das Licht auf ihn fiel — die Träume sausten zu Pferde wieder in die Stube hinein — er erwachte, wandte das Haupt — — — ...
Der Prinz ..., war aber jung und schön. Und aus dem weißen Lilienbette guckte die Prinzessin hervor und fragte, was das wäre. ...
„Du arme ...!“ sagten der Prinz und die Prinzessin und lobten ... und sagten, sie wären gar nicht böse auf sie, sie sollten es aber doch ja nicht öfter thun. Indes sollten sie eine Belohnung erhalten.
„Wollt ihr frei ...?“ sagte die Prinzessin, „oder wollt ihr eine feste Anstellung als Hof... haben, mit allem, was aus der Küche abfällt?“
Und beide ... verneigten sich und baten um feste Anstellung, ...
Der Prinz erhob sich aus seinem Bette und ließ ... in demselben schlafen, und mehr konnte er doch nicht thun. ... faltete ... kleinen Händchen und dachte: „Wie gut Menschen ... doch sind!“ und dann schloß ... die Augen und entschlummerte sanft.
Am nächsten Morgen wurde ... von Kopf bis zu Fuß in Sammet und Seide gekleidet. ... wurde freundlich aufgefordert, auf dem Schlosse zu bleiben und herrlich und in Freuden zu leben, aber ... bat lediglich um einen kleinen Wagen mit einem Pferde und um ein Paar Stiefelchen, dann wollte ... wieder in die weite Welt hinausfahren ....
... erhielt sowohl Stiefelchen als auch einen Muff und ward niedlich gekleidet. Als ... fort wollte, hielt vor der Thüre ein neues Wägelchen aus reinem Golde, das Wappen des Prinzen und der Prinzessin leuchtete wie ein Stern auf demselben. Kutscher, Diener und Vorreiter saßen da mit goldenen Kronen auf dem Kopfe. Der Prinz und die Prinzessin halfen ... in den Wagen und wünschten ... alles Glück. „Lebewohl, lebewohl!“ riefen ... beide nach, .... Inwendig war der Wagen mit Zuckerbretzeln gefüttert und die Sitzkasten waren mit Früchten und Pfeffernüssen angefüllt.
So ging es die ersten drei Meilen, ... solange ... noch den Wagen, der wie der helle Sonnenschein glänzte, sehen konnte.
Fünfte Geschichte. Das kleine Räubermädchen.
Sie fuhren durch den dunklen Wald, aber der Wagen leuchtete weithin. „Das ist Gold!“ riefen die Räuber, stürzten hervor, fielen den Pferden in die Zügel, erschlugen die kleinen Vorreiter, den Kutscher und die Diener ...
Siebente Geschichte. Im Schlosse der Schneekönigin.
..., der Wald trieb grüne Knospen und aus demselben heraus kam auf einem prächtigen Pferde, welches ... kannte (es war nämlich vor den goldenen Wagen gespannt gewesen), ein junges Mädchen angeritten mit einer weithin leuchtenden roten Mütze auf dem Kopfe und Pistolen im Gürtel. Es war das kleine Räubermädchen. ... und fragte nach dem Prinzen und der Prinzessin.
„Die sind nach fremden Ländern gereist!“ sagte das Räubermädchen.
Schneekönigin 4. Prinz und Prinzessin – Märchen
Inhalt / Zusammenfassung
Der vierte Teil von Die Schneekönigin führt .... ... eine Geschichte von der Prinzessin, die einen einfachen Jungen zum Mann nahm, weil dieser sie mit Wortgewandtheit beeindruckte. ... brachte ... zum Schloss der Prinzessin und des Prinzen. ...
Prinz und Prinzessin hatten Mitleid ..., kleideten ... ein, gaben ... eine Kutsche und wünschten ... viel Erfolg auf der Suche ...
Interpretation
Prinz und Prinzessin aus dem Märchen Die Schneekönigin lässt Hoffnung aufglühen, die schnell wieder zu Enttäuschung führt. Dennoch bekommt was ... ... neue Kraft und Mut bringt: Freundschaft. Denn ... der Prinz und die Prinzessin fühlen mit ... und unterstützen ... Der Enttäuschung folgt emotionale Stütze, sodass ... die Suche fortsetzen kann. Was jedoch wiederum mit einer schweren Herausforderung verbunden ist. Nämlich das Abschied nehmen von den neu gewonnen Freunden.
Schneekönigin 5. Das kleine Räubermädchen – Märchen
Inhalt / Zusammenfassung
Sie fuhren durch den dunklen Wald, aber der Wagen leuchtete weithin. „Das ist Gold!“ riefen die Räuber, stürzten hervor, fielen den Pferden in die Zügel, erschlugen die kleinen Vorreiter, den Kutscher und die Diener ...
... gerät auf ihrer langen Reise in die Hände von Räubern ...
Interpretation
In Teil fünf aus Die Schneekönigin mit dem Titel Das kleine Räubermädchen wandelt sich die Not, in die ... gerät, wieder in einen Glücksfall. Scheint es doch so, als sei ... Reise wieder zu Ende, weil ... in Gefangenschaft der Räuber gerät. ...
Schneekönigin 7. Im Schlosse der Schneekönigin – Märchen
Inhalt / Zusammenfassung
...
Auf dem Weg können sie sich von allen Freunden verabschieden und sich bedanken. ...
Interpretation
Die Siebente und letzte Geschichte mit dem Titel Im Schlosse der Schneekönigin führt ...
Die Schneekönigin lässt vielfältige Deutungen zu, jedoch ist es genau das, was uns an diesem Märchen so verzaubert. Die eiskalte Rationalität hat die Kinder auf ihrem Weg in das Erwachsenenleben entzweit.
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