jueves, 27 de diciembre de 2018

Märchensammler - Vierte Geschichte: Prinz und Prinzessin

Und morgen im Märchensammler die vierte Geschichte oder: ???
Schneekönigin
Vierte Geschichte
Prinz und Prinzessin

In diesem Königreiche, in welchem wir jetzt sitzen, wohnt eine Prinzessin, die ist so unbändig klug, aber sie hat auch alle Zeitungen, die es in der Welt giebt, gelesen und wieder vergessen, so klug ist sie. Neulich saß sie auf dem Throne, und das ist doch nicht so angenehm, sagt man, da fängt sie an ein Lied zu singen und das war gerade dieses: „„weshalb sollt’ ich mich nicht verheirathen!““ „„Höre, da ist etwas daran,““ sagte sie, und so wollte sie sich verheirathen, aber sie wollte einen Mann haben, der zu antworten verstand, wenn man mit ihm sprach, einen, der nicht nur stand und vornehm aussah, denn das ist so langweilig. Nun ließ sie alle Hofdamen zusammentrommeln, und als diese hörten, was sie wollte, wurden sie sehr vergnügt; „„das mag ich leiden!““ sagten sie, „„daran dachte ich neulich auch!“

Die Zeitungen kamen sogleich mit einem Rande von Herzen und der Prinzessin Namenszug heraus; man konnte darin lesen, daß es einem jeden jungen Manne, der gut aussah, frei stehe, auf das Schloß zu kommen und mit der Prinzessin zu sprechen, und derjenige, welcher rede, daß man hören könne, er sei dort zu Hause, und der am besten spräche, den wolle die Prinzessin zum Manne nehmen. — Ja, ja!“ sagte die Krähe „du kannst es mir glauben, es ist so gewiß wahr, als ich hier sitze; die Leute strömten herzu, es war ein Gedränge und ein Laufen, aber es glückte nicht, weder den ersten noch den zweiten Tag. Sie konnten Alle gut sprechen, wenn sie draußen auf der Straße waren, aber wenn sie in das Schloßthor traten und die Gardisten in Silber sahen und die Treppe hinauf die Lakaien in Gold und die großen erleuchteten Säle, dann wurden sie verwirrt; und standen sie gar vor dem Throne, wo die Prinzessin saß, dann wußten sie nichts zu sagen als das letzte Wort, was sie gesprochen hatte, und das noch einmal zu hören, dazu hatte sie keine Lust. Es war gerade, als ob die Leute drinnen Schnupftabak auf den Magen bekommen hätten und in den Schlaf gefallen wären, bis sie wieder auf die Straße kamen, denn dann konnten sie sprechen. Da stand eine Reihe vom Stadtthore an bis zum Schlosse. Sie wurden sowohl hungrig als durstig, aber auf dem Schlosse erhielten sie nicht einmal ein Glas laues Wasser. Zwar hatten Einige der Klügsten Butterbrot mitgenommen, aber sie theilten nicht mit ihrem Nachbar, sie dachten so: laß ihn nur hungrig aussehen, dann nimmt die Prinzessin ihn nicht! 

So war es unter der Menge.

Es war am dritten Tage, da kam eine kleine Person, ohne Pferd oder Wagen, ganz fröhlich gerade auf das Schloß marschirt; seine Augen glänzten, er hatte schöne lange Haare, aber sonst ärmliche Kleider.

Er hatte ein kleines Ränzel auf dem Rücken!

Wie er in das Schloßthor kam und die Leibgardisten in Silber sah und die Treppe hinauf die Lakaien in Gold, er nicht im mindesten verlegen wurde; er nickte und sagte zu ihnen: „das muß langweilig sein, auf der Treppe zu stehen, ich gehe lieber hinein!“ Da glänzten die Säle von Lichtern; Geheimeräthe und Excellenzen gingen auf bloßen Füßen und trugen Goldgefäße; man konnte wohl andächtig werden! Seine Stiefeln knarrten so gewaltig laut, aber ihm wurde doch nicht bange.

Ja freilich knarrten sie! und frischen Muths ging er gerade zur Prinzessin hinein, die auf einer großen Perle saß, welche so groß wie ein Spinnrad war; und alle Hofdamen mit ihren Jungfern und den Jungfern der Jungfern, und alle Cavaliere mit ihren Dienern und den Dienern der Diener, die wieder einen Burschen hielten, standen rings herum aufgestellt; und je näher sie der Thür standen, desto stolzer sahen sie aus. Des Dieners Dieners Burschen, der immer in Pantoffeln geht, darf man kaum anzusehen wagen, so stolz steht er in der Thür!

Daß muß gräulich sein! Und er hat doch die Prinzessin erhalten?

Er soll eben so gut gesprochen haben. Er war fröhlich und niedlich; er war gar nicht gekommen zum Freien, sondern nur gekommen, um der Prinzessin Klugheit zu hören, und die fand er gut, und sie fand ihn wieder gut.

„Erwarte mich dort am Gitter!“

Erst als es spät Abend war, ... Es ist nicht möglich, daß du in das Schloß hinein kommen kannst; die Gardisten in Silber und die Lakaien in Gold würden es nicht erlauben; aber weine nicht, du sollst schon hinauf kommen. Meine Geliebte kennt eine kleine Hintertreppe, die zum Schlafgemache führt, und sie weiß, wo sie den Schlüssel erhalten kann.

Und sie gingen in den Garten hinein, in die große Allee, wo ein Blatt nach dem andern abfiel, und als auf dem Schlosse die Lichter ausgelöscht wurden, das eine nach dem andern, führte ... zu einer Hinterthür, die nur angelehnt war.

Nun waren sie auf der Treppe; da brannte eine kleine Lampe auf einem Schranke;


„Es ist mir, als käme Jemand hinter uns,“ und es sauste an ihr vorbei; es war wie Schatten an der Wand entlang, Pferde mit fliegenden Mähnen und dünnen Beinen, Jägerburschen, Herren und Damen zu Pferde.
„Das sind nur Träume, die kommen und holen der hohen Herrschaft Gedanken zur Jagd ab, das ist recht gut, dann können Sie sie besser im Bette betrachten. Aber ich hoffe, wenn Sie zu Ehren und Würden gelangen, Sie werden ein dankbares Herz zeigen.“
Nun kamen sie in den ersten Saal, der war von rosenrothem Atlas mit künstlichen Blumen an den Wänden hinauf, hier sausten an ihnen schon die Träume vorbei, aber sie fuhren so schnell, daß man die hohen Herrschaften nicht zu sehen bekam. Ein Saal war immer prächtiger als der andere; ja, man konnte wohl verdutzt werden, und nun waren sie im Schlafgemach. Die Decke hier glich einer großen Palme mit Blättern von Glas, kostbarem Glase, und mitten auf dem Fußboden hingen an einem dicken Stengel von Gold zwei Betten, von denen jedes wie eine Lilie aussah: die eine war weiß, in der lag die Prinzessin; die andere war roth, und in dieser, wenn man bog eines der rothen Blätter zur Seite und da sah man einen braunen Nacken.
— die Träume sausten zu Pferde wieder in die Stube hinein — er erwachte, wendete das Haupt und —
Der Prinz ..., aber jung und hübsch war er. Und aus dem weißen Lilienblatte blinzelte die Prinzessin hervor, und fragte, was das wäre. 
„Du armes Kind!“ sagten der Prinz und die Prinzessin, und sie belobten die ... und sagten, daß sie gar nicht böse auf sie seien, aber sie sollten es doch nicht öfter thun. Uebrigens sollten sie eine Belohnung erhalten.
„Wollt ihr frei fliegen?“ fragte die Prinzessin, 
Und der Prinz stand aus seinem Bette auf und ließ ...  darin schlafen, und mehr konnte er nicht thun. ... und dachte: „wie gut sind nicht die Menschen ...!“
Am nächsten Tage wurde sie von Kopf bis zu Fuß in Seide und Sammet gekleidet; es wurde ihr angeboten, auf dem Schlosse zu bleiben und gute Tage zu genießen, aber sie bat nur um einen kleinen Wagen mit einem Pferde davor und ein Paar kleine Stiefeln, dann wolle sie wieder in die weite Welt hinaus fahren ... .
Und sie erhielt sowohl Stiefeln als Muff, sie wurde niedlich gekleidet, und als sie fort wollte, hielt vor der Thür eine neue Kutsche von reinem Golde; des Prinzen und der Prinzessin Wappen glänzte an derselben wie ein Stern; Kutscher, Diener und Vorreiter, denn es waren auch Vorreiter da, saßen mit Goldkronen auf. Der Prinz und die Prinzessin halfen ihr selbst in den Wagen und wünschten ihr alles Glück.  Inwendig war die Kutsche mit Zuckerbretzeln gefüttert, und im Sitze waren Früchte und Pfeffernüsse.
„Lebewohl! Lebewohl!“ riefen der Prinz und die Prinzessin, ... 
 so lange sie den Wagen, welcher wie der helle Sonnenschein glänzte, erblicken konnte.





Textquelle: Hans Christian Andersen’s Gesammelte Werke. Vom Verfasser selbst besorgte Ausgabe. Zwölfter Band: Gesammelte Märchen, Erster Theil. Leipzig: Verlag von Carl B. Lorck 1847, S. 90-99.
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Es ist schon genial, wie Hr. Andersen hier ein Märchen im Märchen mit Träumen auf rasenden Pferden erzählt und dabei sämtliche Märchenklischees aufmischt. Wenn nicht der König die Aufgabe an den Bewerber stellt, sondern die scheinbar emanzipierte und noch hochgebildete Prinzessin selbst und der Held dann auch nicht schön – na gut, schon schön – und mutig sein soll, sondern vor allem klug und schlagfertig. Und nicht langweilig.
Und nahtlos geht es weiter mit…
Schneekönigin
Fünfte Geschichte
Das kleine Räubermädchen
Sie fuhren durch den dunklen Wald, aber die Kutsche leuchtete gleich einer Fackel; das stach den Räubern in die Augen, das konnten sie nicht ertragen.
„Das ist Gold, das ist Gold!“ riefen sie, stürzten hervor, ergriffen die Pferde, schlugen die kleinen Jockeys, den Kutscher und die Diener todt,  ...
Textquelle: Hans Christian Andersen’s Gesammelte Werke. Vom Verfasser selbst besorgte Ausgabe. Zwölfter Band: Gesammelte Märchen, Erster Theil. Leipzig: Verlag von Carl B. Lorck 1847, S. 100-106.
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Okay, diese Geschichte ist mehr skuriler Alptraum, der – wie die es ja gelegentlich tun – auf dem vermeidlichen Horrorhöhepunkt kippt. Und dazu nach der ‚emanzipierten‘ Prinzessin nun die forsche Räubertochter ist ja auch nicht übel…


Das ging schnell…
Schneekönigin
Siebente Geschichte
Von ... was sich später darin zutrug
und fragte nach dem Prinzen und der Prinzessin.
„Die sind nach fremden Ländern gereist!“ sagte das Räubermädchen.
Textquelle: Hans Christian Andersen’s Gesammelte Werke. Vom Verfasser selbst besorgte Ausgabe. Zwölfter Band: Gesammelte Märchen, Erster Theil. Leipzig: Verlag von Carl B. Lorck 1847, S. 111-117.
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Irgendwie hatte ich das etwas dramatischer in Erinnerung… nicht, dass ... alles ist super. Hmmm… 

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